Klimaaktivisten schaden Klima

    Sie kleben sich auf Strassen und demonstrieren vor Kraftwerken oder Staumauern. Dabei begreifen die links-grünen Klimafanatiker nicht, dass sie mit ihren Verhinderungsaktionen selbst dem Klima schaden.

    Das neuste Mittel der Politik heisst Sekundenkleber. Radikale Klimaaktivisten machen sich neuerdings einen Spass daraus, sich auf Strassen festzukleben und den Verkehr mit ihren Störaktionen massiv zu behindern. Nach ihrer Ansicht heiligt der Zweck jedes Mittel: Um das Weltklima zu retten – drunter machen sie’s nicht –, greifen sie auch zu illegalen und strafbaren Mitteln, die den Zorn der Mitbürger erregen.

    Dass solche Aktionen überhaupt in Betracht gezogen und durchgeführt werden, ist das Resultat einer jahrelangen ideologischen Aufrüstung, an der auch die offizielle Politik nicht unschuldig ist. Die Extremisten, die sich an den Asphalt kleben, können sich auf die Mahnrufe und Untergangsszenarien vieler bekannter Politiker berufen, auch in der Schweiz. Das Bundesparlament hat eben erst ein neues Klimagesetz beschlossen, dass das vom Volk abgelehnte CO2-Gesetz gewissermassen durch die Hintertür einführt. Es schreibt «Netto-Null» bis 2050 fest und ermächtigt den Bundesrat zu weitreichenden Staatseingriffen – bis hin zum Verbot von Benzin, Diesel, Öl- oder Gasheizungen. Man braucht sich also nicht zu wundern, wenn sich die Klimakleber zu ihren radikalen Aktionen motiviert sehen.

    Links-Grün sabotiert Erneuerbare
    Doch sie sind nicht die einzigen, die zu Demonstrationen und Protesten greifen. Links-grüne Kreise demonstrieren praktisch gegen jedes neue Energieprojekt – wie jüngst etwa auch gegen das Notkraftwerk im aargauischen Birr. Dabei begreifen sie nicht, dass solche Massnahmen überhaupt erst wegen ihrer Verhinderungspolitik und der fehlgeleiteten Energiestrategie 2050 notwendig geworden sind. Die gleichen Kräfte, die die klimaschonende Kernenergie verteufeln und den Atomausstieg bejubeln, der zu einem schmerzhaften Einbruch der Stromversorgung führt, sabotieren die Massnahmen zur Kompensation dieser Einbussen.

    Dasselbe Bild zeigt sich beim Ausbau der Wasserkraft. Wird irgendwo ein neues Projekt diskutiert oder – wie aktuell beim Grimsel – die Erhöhung einer Staumauer beschlossen, kann man sicher sein, dass Links-Grün Einspruch erhebt.

    So ist es auch bei Windkraftprojekten und Photovoltaik-Anlagen in den Alpen. Ironischerweise geht der Widerstand gegen die konkreten Ausbauprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien von stets von denselben links-grünen Kreisen aus, die die Förderung der Erneuerbaren wie niemand sonst auf ihre Fahnen geschrieben haben. Hier beisst sich die Katze in den Schwanz.

    Technologieverbote sind aufzuheben
    Man kann sich fragen, warum das so ist. Sicher ist zunächst: Eine Politik, die permanent in Selbstwidersprüche, ja in Selbstsabotage führt, ist nicht nachhaltig (um ein links-grünes Lieblingswort zu verwenden). Es hat aber vor allem auch mit der hochgradigen Ideologisierung der Umweltpolitik zu tun. Wer zum Ziel hat, die ganze Welt zu retten, hat keinen Sinn für pragmatische Schritte und Entscheidungen.

    Doch genau dies macht eine vernünftige und demokratisch legitimierte Politik aus. Nur autoritäre Staaten und Diktatoren richten mit der ganz grossen Kelle an. Die liberale Demokratie ist das Gegenteil davon: Sie lebt vom Pragmatismus und einer permanenten Fehlerkorrektur durch Wahlen und Abstimmungen. Wer Mist baut, muss weichen.

    Die ideologische und antiliberale Versuchung manifestiert sich schliesslich auch in Technologieverboten (Kernkraft, Verbrennungsmotoren). Statt die Offenheit für Innovationen und Entwicklungen im Wettbewerb der Ideen zu fördern, schliessen sie ein grosses Zukunftspotenzial einfach aus. Das schadet unserer freien Gesellschaft – und es schadet der Umwelt und dem Klima. Es wird Zeit, dass die Fanatiker aus ihren kontraproduktiven Träumen erwachen.


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