Die Klimastiftung Schweiz spricht 1,1 Millionen Franken für KMU, die mit innovativen Projekten den Klimaschutz stärken. Die Fördergelder fliessen unter anderem in neuartige Technologien zur verstärkten Nutzung von Windkraft in der Schweiz. Finanzielle Unterstützung geht zudem an eine digitale Plattform für die Wiederverwendung von Bauteilen, die der Bauindustrie den Weg in die Kreislaufwirtschaft ebnen will.
Wollen die Schweiz und Liechtenstein ihre Netto-Null-Klimaziele erreichen, braucht es zusätzliche alternative Energiequellen. Auch angesichts einer möglichen Energiekrise nimmt die Bedeutung einheimischer und erneuerbarer Energiequellen zu. Windenergie wird in der Schweiz bisher noch wenig genutzt. Die Klimastiftung Schweiz gibt der Windkraft einen Anschub und unterstützt zwei lokale KMU bei der Realisierung innovativer Windenergieprojekte.
Windenergie vom eigenen Dach und im hochalpinen Raum
Die Stiftung fördert künftig die Schlosserei Nägelin aus Kaiseraugst bei der Entwicklung von Vertikalturbinen für die lokale Stromproduktion. Die 1×1 Meter grosse Turbine soll beispielsweise auf privaten Hausdächern oder entlang von Autobahnen praktisch geräuschlos erneuerbaren Strom liefern, selbst bei geringen Windstärken. Auch der Urner Ingenieur und Maschinenbauer Urs Giger erhält neu Fördergelder der Stiftung. Seine Firma entwickelt ein einzigartiges Konzept für Windturbinen im hochalpinen Raum. Die technisch anspruchsvolle und auf den Alpenraum zugeschnittene «Windbrücke» verbindet fünf Windkraftanlagen in einer gemeinsamen Konstruktion und soll bis zu fünfmal mehr Wind ernten als herkömmliche Einzelanlagen.
«Windkraft spielt in der Energiewende eine wesentliche Rolle», sagt Daniel Wild, Stiftungsrat der Klimastiftung Schweiz und Chief Sustainability Officer bei der Bank J. Safra Sarasin. Eine besondere Bedeutung kommt der Windkraft im Winter zu: «Windenergie kann mögliche Stromlücken im Winter überbrücken, wenn Photovoltaik und Wasserkraft weniger Energie liefern. Neue Technologien und mutige Ideen im Bereich Windkraft sind deshalb dringend notwendig. Mit unserer Förderung tragen wir zur Stärkung solcher Technologien bei.»
1,1 Millionen für zehn innovative KMU
Total 1,1 Millionen Franken hat die Klimastiftung Schweiz in ihrer aktuellen Förderrunde gesprochen. Zehn Klima-Innovationen erhalten neu Fördergelder der Stiftung. Dazu zählt auch die Online-Plattform useagain.ch, die auf die Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie fokussiert. Die Plattform fungiert als Marktplatz und Prozessunterstützung für die Wiederverwendung von Bauteilen und will so die Ressourcenverschwendung in der Bau- und Immobilienbranche reduzieren.
Neue Partnerschaften für die Stiftung
Möglich wird das Engagement der Klimastiftung Schweiz dank Partnerschaften mit Grossunternehmen: Insgesamt 30 Dienstleister aus der Schweiz und Liechtenstein tragen die Initiative bisher mit und spenden der Stiftung jedes Jahr die Mittel aus der Rückverteilung ihrer CO2-Abgabe. Im Oktober sind die Basler Kantonalbank (BKB) und die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) als Partnerfirmen zur Stiftung gestossen. Ennio Perna, Leiter der Fachstelle Nachhaltigkeit bei der BKB, wurde neu in den Stiftungsrat gewählt.
pd