Liebe Leserin, lieber Leser
Die «Umwelt Zeitung» berichtet über Umweltthemen, die bewegen – und liefert sie direkt und bequem zu Ihnen nach Hause. Bei uns wird nicht nur Biodiversität grossgeschrieben, sondern auch Meinungsdiversität. Statt Einfalt pflegen wir Vielfalt. Dieses Credo spiegelt sich auch in der neuen Ausgabe der «Umwelt Zeitung», die Sie hier in den Händen halten.
Mein Verlegerkollege Henrique Schneider zeigt auf, wie die Schweiz punkto Umweltbilanz international abschneidet. Bei den meisten Indikatoren steht sie gut bis sehr gut da. So hat unser Land eine vergleichsweise grosse Waldfläche. Auch beim Energieverbrauch können wir punkten. Wir weisen seinen Pro-Kopf-Bruttoenergieverbrauch von 2,8 Tonnen Erdöläquivalenten auf. Das ist weniger als der Durchschnitt der EU, der bei drei Tonnen liegt – und vor allem viel weniger als in den Nachbarländern, die einen ähnlichen Heizbedarf haben. Dasselbe gilt für den Ausstoss von Treibhausgasen. Während der EU- Durchschnitt 8,2 Tonnen beträgt (gemessen in CO2-Äquivalenten pro Person), liegt der Schweizer Wert merklich darunter, bei 6,1 Tonnen. Die Deutschen verbrauchen 10,1 Tonnen, die Österreicher 9,3 und Frankreich 6,8.
Neben unseren eigenen Journalistinnen und Journalisten lässt die «Umwelt Zeitung» immer auch prominente und fachkundige Gäste zu Wort zu kommen. Teresa Koller, Oberassistentin am Institut für Pflanzen- und Mikrobiologie der Universität Zürich, zeigt in ihrem allgemein verständlichen und lesenswerten Beitrag auf, wie unsere Nutzpflanzen durch sogenannte Genomeditierung gestärkt werden können. Die Vorteile dieser Methode, die Teresa Koller in ihren Feldversuchen mit transgenem Getreide erforscht, lägen auf der Hand: Je besser sich die Pflanzen selbst gegen die lokal vorhandenen Krankheitserreger schützen könnten, desto weniger Pestizide würden benötigt, um eine ertragreiche Ernte zu garantieren.
Gute Nachrichten überbringt auch Olivier Kessler, Publizist und Direktor des Liberalen Instituts in Zürich. Sein Artikel trägt den Titel «Warum die Klima-Untergangspropheten irren». Darin geht er den Gründen dafür nach, warum der von vielen verkündete Kollaps ausgeblieben. Kessler zeigt, dass die freie Marktwirtschaft die Ressourcen schont und dass freiheitliche Länder nicht nur wohlhabender, sondern auch umweltschonender sind.
Bei allen Good News: Seine mahnende Stimme erhebt Jonas Schmid vom WWF Schweiz. Er ruft in der «Umwelt Zeitung» dazu auf, das «Herz der Schweizer Natur» zu retten: die Biotope von nationaler Bedeutung. Schmid kritisiert den Entscheid des Ständerats, die für die Artenvielfalt so wichtigen Biotope für den Bau von Anlagen zur Stromproduktion zu öffnen. Diese Gebiete seien Heimat für einen Drittel aller bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Zum aktuellen Thema «Biodiversität» finden Sie ausserdem mehrere weitere Artikel in dieser Ausgabe. Sie unterstreichen die Bedeutung der Vielfalt in der Natur.
Einen Beitrag dazu leisten auch die Schweizer Landwirte. «Ohne Landwirtschaft wäre die ganze Schweiz ein grosses Waldgebiet», schreibt der Schweizerische Bauernverband. Das wäre «zwar naturnah, aber kein Gewinn für die Biodiversität. All die Pflanzen und Tiere, die nicht im Wald, im Hochgebirge oder im Wasser zu Hause sind, hätten bei uns gar keinen Lebensraum.» Die Bauern fördern die Biodiversität also schon deshalb, weil sie Flächen offenhalten und eine Vielfalt an Nutztierrassen halten und Pflanzensorten kultivieren. Darüber hinaus gibt es in der Schweizer Landwirtschaft sogenannte Biodiversitätsförderflächen. Inzwischen sind es über 160’000 Hektaren. Das entspricht drei Mal der Fläche des Bodensees und 14 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche.
Sie kennen es: In der «Umwelt Zeitung» präsentieren wir Ihnen regelmässig innovative Unternehmen. In der aktuellen Ausgabe porträtiert Corinne Remund das Bieler KMU Joulia, das eine Duschrinne mit Wärmerückgewinnung entwickelt hat. Zu zweit duschen, wie das die damalige Bundesrätin Simonetta Sommaruga gefordert hat, ist also ab sofort wieder freiwillig.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
Ihr Dr. Philipp Gut,
Verleger